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Veröffentlicht 16. März 2017

Leila Johnston über künstliche Intelligenz: Die vielen Gesichter der Bots

Bot fluten zunehmend unseren Alltag. Leila Johnston wirft einen Blick auf die Vielfalt von Bots und die vielen Gesichter der künstlichen Intelligenz.

Jeder, der sich ernsthaft Sorgen darüber macht, dass die künstliche Intelligenz uns in den nächsten 10 Jahren versklaven könnte, sollte einen Blick auf SeeBotsChat werfen.

Vielleicht haben Sie im Januar von dem entzückenden Livestream mitbekommen, in dem ein paar Google Home Bots entspannt über das Leben, die Liebe und Gott plauderten.

Sie streiten, machen sich Heiratsanträge und streiten wieder. Sie tauschen ihre Namen und sogar das Geschlecht aus. Sie stellen unsinnige Fragen und singen gemeinsam.

Die Unterhaltung führt nirgendwo hin, niemand lernt etwas oder entwickelt sich weiter und dennoch sind Tausende Menschen davon fasziniert. Wenn das die Zukunft der künstlichen Intelligenz ist, dann können wir gut damit leben.


Unterhaltsame Belanglosigkeiten

Von dem herrlich sinnlosen Geplapper von SeeBotsChat bis zur teenagerhaften Naivität von Eugene Goostman – der ersten Maschine, die menschliche Juroren im Turing Test 2014 austrickste (ihre ersten Worte: „Du bist eine Frau, wenn ich mich nicht irre…”) – Roboter besitzen einen geradezu unwiderstehlichen Charme.

George Buckenham, Twitterbot-Enthusiast und Entwickler von Cheap Bots Done Quick, erklärt das so:

Sie gewinnen uns, weil sie so klein und autonom sind. Sie drehen sich tagein tagaus konsequent um sich selbst und sind aus ihren ganz eigenen Gründen bezaubernd oder eigenartig. Wenn alles passt, wirken sie wie ein kleiner Sonnenstrahl, der durch die Wolken scheint …

Georges Softlandscapes sind auf jeden Fall ein Hoffnungsschimmer inmitten meiner Twitter-Stream-Sturmlandschaft.

Diese autogenerierten, bezaubernd schönen Farbkombinationen beschwören fantastische Welten hervor, dringend nötig in der aktuellen Social-Media-Landschaft.

Vielleicht bin ich nicht die Einzige, die solche Entwicklungen herbeisehnt: Brandwatch Analytics kann seit Anfang diesen Jahres einen Anstieg der Erwähnungen über „Bot“ und „Kunst“ feststellen.

Duncan Gough, technischer Leiter des V&A Museums, ist ebenfalls von der Idee angetan, dass Maschinen uns regelmäßig simple, spontane Schönheit präsentieren. Frustriert von der „rein funktionellen Natur der IoT“ hat Duncan seit mehreren Jahren Ideen rund um das Konzept „Begleiter für die Menschen“ entwickelt, die über die Rolle des digitalen Butlers hinausgehen und eher autonom und fröhlich sind.

Er hat seinen Singvogel-Roboter ‘Ara’ aus einem alten Raspberry Pi, Papplautsprechern und ein paar Etsy-Materialien kreiert.

„Ara erfindet täglich neue eigene Lieder und singt verstärkt bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Was als kleines Script auf meinem Laptop begann und ein paar Wochen als Papermaché-Prototyp herumsaß, ist nun fast zu einem künstlichen Haustier geworden, das in einem Käfig an meinem Fenster steht.“

Natürlich waren die Bots nicht immer so niedlich. Bevor sie gelernt haben uns zu entzücken, waren sie damit beschäftigt, gespenstische Hits auf unseren Webseiten aufzurufen und sich in Privatnachrichten zu schleichen.


Land der Gesetzlosen

Diese automatisierten Nervtöter haben ihren Ursprung in den kreativen Tagen des frühen Webs und Versionen von ihnen treiben sich immer noch in den entlegenen Ecken des Internets herum.

Menschen und Roboter vermischen sich in der Anonymität der Chatrooms, häufig ununterscheidbar voneinander, bis es schließlich zu spät ist. Es gibt zivilisierte und hilfreiche Bots aber auch jene, die ziemlich viel Ärger machen können. Es ist ein bisschen wie Westworld, mit Forellen anstelle von Pistolen.

Ich treibe mich seit 20 Jahren in Chatrooms herum (also bin ich wohl dieser Typ hier) und bin fasziniert davon, wie sich die Kreativität im Korsett dieser speziellen Universen der Wörter entwickelt hat.

Ich habe gerade einen relativ neuen IRC Bot entdeckt, der sich unsere Unterhaltungen anhört und Zitate postet, die sich verblüffend nach einem selbst anhören.

Natürlich gibt es komplexere Begegnungen dort draußen, aber wenn Sie mich fragen, gibt es nichts Schöneres als die gute alte ASCII-Kunst und hausgemachte Markov-Parodien, wie sie einstmals noch programmiert wurden.


Alternative Fakten

Ich bin auf eine Spitze im Gesprächsvolumen der Mentions von „Trump“ und „Bot“ am 10. Februar aufmerksam geworden.

Verantwortlich dafür ist wohl dieser Bot, der Trumps Tweets nach Erwähnungen von Börsenunternehmen durchsucht, eine Sentimentanalyse durchführt und dann entsprechend der zu erwartenden Marktreaktion automatisch für Sie an der Börse handelt.

Wurde auch Zeit, endlich mal aus der Social-Media-Sucht Profit zu schlagen. Das nenne ich Kunst.

Für die meisten von uns sind die Bots jedoch eine nette Quelle leichter Unterhaltung. Nach meiner höchst unwissenschaftlichen Twitter-Umfrage zählen Folgende zu den aktuellen Favoriten „Every Colour“, „Every Finnish Word“ (plus erfindet der Bot auch seine eigenen Wörter), „tiny bus stop“ und zwei von Rob Manuel: ein Clickbait Robot und „Make Trumps Tweets 8 Again“ (genau genommen kein Roboter, aber dennoch ein fantastisches Browser Plug-in).

Für mich sind die Bots, die überraschende Wahrheiten aufdecken, die wahren Kunstwerke – und vielleicht auch die letztendliche reaktionäre Kraft.

Ein Validierungs-Bot auf Twitter postet beispielsweise regelmäßig positive Affirmationen. Das ist alles, was er tut. „Es ist in Ordnung, wenn du dich nicht gut fühlst“, beruhigt er.

„Ich freue mich, dass es dich gibt.“

Und seine Biografie erinnert uns: „Nur weil ein Roboter diese Worte spricht, bedeutet es nicht, dass sie nicht wahr sind.“

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