logo

Covid-19 Datenbericht #4: Finanzhilfen der Regierungen und Lesen und Gaming als Ablenkung

Viele Befragte zeigen sich unzufrieden über die angebotenen Finanzhilfen der Regierungen

Guten Tag,

in dieser Ausgabe sehen wir uns an, was Bürger aus verschiedenen Ländern von den Finanzhilfen der Regierungen halten, ob sich die Knappheit von bestimmten Produkten und Lebensmitteln in Supermärkten verbessert hat und welche Videospiele und Bücher gerade besonders beliebt sind.

Sie möchten diese Insights gerne teilen? Hier gelangen Sie zur Webversion der Email.

Verbreitete Unzufriedenheit mit den Finanzhilfen der Regierungen

Die Welt erlebt gerade eines der schwersten wirtschaftlichen Zusammenbrüche in der Geschichte. Die Beschäftigungsquote befindet sich in einer Abwärtsspirale und Millionen von Menschen haben keine Arbeit und ihnen geht das Geld aus.

Regierungen versuchen die Auswirkungen mit finanzieller Unterstützung für Unternehmen und Einzelpersonen abzuschwächen, allerdings unterscheiden sich die Maßnahmen von Land zu Land.

Mit Qriously befragten wir 6.025 Erwachsene aus Australien, China, Deutschland, Großbritannien, Italien, Spanien und den USA via Smartphones und Tablets, um herauszufinden, was sie von den Finanzhilfen ihrer Regierung halten.¹

Das haben die Befragten geantwortet:

 

Im Durchschnitt gaben mehr Befragte an, dass die finanzielle Unterstützung ihrer Regierung nicht ausreichend ist, im Vergleich zu denen, die angaben, dass sie denken, die Hilfen sind ausreichend. Nur Befragte aus Australien, China und Großbritannien antworten häufiger mit Ja, sie sind ausreichend als mit Nein.

Vor allem Befragte aus Italien (72%) und Spanien (71%) halten die Finanzpläne nicht für ausreichend. Beide Länder gehören zu den Ländern mit den weltweit meisten Infizierten und haben hohe Todeszahlen. Eine weitverbreitete Unzufriedenheit mit den Maßnahmen der Regierung ist daher nicht überraschend.

Die positivere Einstellung von Befragten aus Australien könnte teilweise daran liegen, dass das Land bisher von Covid-19 nicht schwer betroffen ist. Das Land hat bisher nur 6.721 Infektionen und 83 Todesfälle. Beide Zahlen sind geringer als in den anderen Ländern, die wir untersuchten. Währenddessen könnten die Fortschritte in China, die zu sinkenden Fall- und Todeszahlen führten, die positivere Ansicht der Befragten erklären.

Das ist natürlich nur eine Seite der Geschichte. Hier muss auch beachten werden, dass jedes Land andere Maßnahmen durchführt. Diese Zahlen könnten einen Hinweis darauf liefern, wie sich die öffentliche Meinung in Zukunft entwickeln könnte.

Gamer lieben Animal Crossing

In den letzten Berichten sahen wir uns an, wie sich Leute mit Backen und Gärtnern ablenken, heute sehen wir uns eine weitere Möglichkeit an, die in den letzten Wochen beliebter wurde: Videospiele. In den letzten zwei Monaten gab es über 610.000 deutschsprachige Erwähnungen zum Thema Gaming. Im Vergleich zu den Monaten zuvor stiegen die Gespräche um 33% an.

Vor allem Mitte März machten die Gespräche einen Sprung nach oben:

Einen ersten Peak gab es am 20. März und wurde ausgelöst von der Veröffentlichung von Animal Crossing: New Horizons, ein Spiel, auf das viele Nintendo-Fans sehnsüchtig gewartet haben. Während in dem untersuchten Zeitraum bei einem Blick auf die Gespräche über Konsolen am häufigsten über Playstation gesprochen wurde (86.000 Erwähnungen), haben die Gespräche rund um Nintendo im Vergleich zu den Wochen zuvor am stärksten zugenommen (48% im Vergleich zu 18% Gesprächsanstieg bei Erwähnungen zu PS4).

Die Nachfrage nach der Konsole und dem neuen Spiel Animal Crossing nahmen in den letzten Wochen so stark zu, dass die Switch teilweise ausverkauft war und das Unternehmen die Produktion erhöhen musste. Über kein anderes Videospiel wurde in den letzten Wochen so viel online diskutiert wie über Animal Crossing. Online-Nutzer sprachen darüber drei Mal so häufig wie z. B. über das Spiel Call of Duty (37.000 vs. 12.000 Erwähnungen).

Die Veröffentlichung des Spiels hätte zu keinem besseren Zeitpunkt passieren können. In einer Zeit, in der sich viele die Normalität zurückwünschen, hat ein Spiel, in dem Häuser dekoriert werden und sich Freunde virtuell gegenseitig besuchen und Partys feiern können, eine hohe Anziehungskraft. Spieler feiern Hochzeiten, die im echten Leben gerade nicht stattfinden können, oder protestieren gegen Missstände. Nutzer spielen es nicht nur, um der Realität zu entfliehen, sondern sie verwenden das Spiel als eine neue Plattform, um mit ihren Freunden in Kontakt bleiben zu können.

Knappheit von Produkten wird weniger, aber es gibt weiterhin Probleme

Seit dem Ausbruch dominierten die Schlagzeilen Hamsterkäufe und Engpässe in Supermärkten. Sei es Toilettenpapier oder Mehl, Menschen weltweit haben Probleme, bestimmte Produkte kaufen zu können, die sie benötigen.
Mittlerweile befinden wir uns seit Wochen in der Pandemie und da stellt sich die Frage: Hat sich die Situation verbessert oder verschlechtert? Das wollten wir herausfinden.

Wir haben mehrere Qriously-Umfragen durchgeführt, die Tausende Erwachsene aus Australien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien und den USA via Smartphones und Tablets befragten. Wir fragten sie danach, welche Schwierigkeiten sie beim Einkaufen von Produkten haben.

Das haben sie geantwortet:

Insgesamt ist das Bild positiv. Im Durchschnitt gaben Befragte weniger häufig an, dass sie Probleme haben, bestimmte Produkte zu kaufen: In unserer ersten Umfrage gaben dies 41% der Befragten an, in unserer aktuellsten Umfrage waren es nur noch 34%. Nichtsdestotrotz sind das ein Drittel der Verbraucher, die immer noch Probleme haben, das kaufen zu können, was sie benötigen.

Ein Blick auf die verschiedenen Länder zeigt, dass die Situation sehr unterschiedlich ist. Verbraucher in China und Spanien haben im Vergleich weniger Probleme, allerdings haben sich die Antworten über die Wochen kaum verändert. Verbraucher in Frankreich und Italien hingegen haben mehr Probleme beim Einkaufen und daran hat sich in den letzten Wochen auch nicht viel geändert.

Verbraucher in Deutschland hingegen hatten wochenlang Probleme bestimmte Lebensmittel und Produkte kaufen zu können. In unserer aktuellsten Umfrage kam es dann plötzlich zu einer drastischen Verbesserung und die Antworten sanken von 41% auf 31%.

Befragte aus Australien, Großbritannien und den USA gaben an, immer noch große Probleme zu haben. Während sich die Situation in Australien und Großbritannien verbessert hat, sind die Zahlen immer noch hoch. Verbraucher in den USA sind derzeit von den befragten Ländern am schwersten betroffen und seit der ersten Umfrage gab es hier kaum Veränderungen.

Die Umfrage zeigt, dass es immer noch Probleme gibt. Supermärkte und Lieferanten scheinen auf die Situation reagiert zu haben, aber es wird noch dauern, bis es keine Knappheit mehr bei bestimmten Produkte gibt.

In fantastische Welten flüchten

Viele Menschen suchen in diesen Zeiten Ablenkung und eine Auszeit von der Realität. Während die einen in virtuelle Welten flüchten, tauchen andere in eine andere Welt ein: Die Welt der Bücher.

Seit Anfang März gab es rund um Bücher und Lesen über 272.000 deutschsprachige Erwähnungen und die Gespräche sind im Vergleich zu den Wochen zuvor um 175% angestiegen. Der höchsten Peak in den Gesprächen fand am Donnerstag, den 23. April 2020 statt, an diese Tag wird der Aktionstag Welttag des Buches gefeiert.

Ein Blick auf die am häufigsten genutzten Emojis der letzten vier Wochen zeigt, dass die Online-Gespräche sehr positiv sind. Neben Buchsymbolen tauchten am häufigsten der lachende Smily und Smily mit Herzaugen in den Erwähnungen auf.

Was wird gerade am liebsten gelesen? Laut Social Buzz sind gerade Kriminalromane am beliebtesten.

Auf dem zweiten Platz liegen Fantasy- und SciFi-Romane, gefolgt von Kinder- und Jugendbüchern auf Platz 3. Gespräche über Krimis und Fantasy stiegen allerdings in den letzten Wochen nicht so stark an wie andere Genres. Den höchsten Gesprächsanstieg können Kinder- und Jugendbücher verzeichnen. In den letzten vier Wochen fanden dazu 87% mehr Gespräche statt als die Wochen zuvor.

Neben Eltern, die verraten, was sie ihren Kindern gerade vorlesen (für Eltern, die davon eine Pause brauchen: Hier gibt es eine unterhaltsame Vorlesestunde von Marc-Uwe Kling) und Leseratten, die auf Instagram posten, welche Jugendbücher sie gerade lesen, ist vor allem die Aktion von Illustratoren beliebt, die mit ihren Zeichnungen Kindern z. B. erklären, warum es wichtig ist, Abstand zu halten.

Ob Kinder oder Erwachsene, ob auf der Couch oder draußen im Garten: Bücher entspannen und liefern einen Ausgleich in hektischen Zeiten. Dabei scheint manche nicht nur das Lesen an sich zu beruhigen, sondern auch das Neusortieren des Bücherregals, etwa nach Farben. Neben Buchempfehlungen tauscht sich die Online-Community auch darüber aus, wie sie lokale Buchhandlungen am besten unterstützen können. Der Carlsen-Verlag hat zum Beispiel eine Übersichtskarte mit Buchhandlungen erstellt, die während der Ausgangsbeschränkungen weiterhin Bücher lieferten.

Mehr Daten erhalten

Sie möchten mehr Daten? Wir haben nicht nur einen wöchentlichen Newsletter. Mit unserem wöchentlichen Verbraucher-Insights Report erhalten Sie Insights, was Verbraucher kaufen, wie sie sich fühlen und was sie in der Krise machen.

Sie können hier mehr erfahren und sich anmelden.

Danke fürs Lesen

Vielen Dank für Ihr Interesse an unserem wöchentlichen Datenbericht. Den nächsten Bericht gibt es nächste Woche direkt in Ihr Postfach.

Bleiben Sie gesund,

Ihr Brandwatch Team

 

¹ Anmerkungen: Alle Umfragen können starke Abweichungen aufweisen. Aufgrund von früheren Umfragen zu jüngsten Parlamentswahlen gibt es eine 9 von 10 Chance, dass der wahre Wert eines Umfrageergebnissen innerhalb von 4 Dezimalpunkten der Schätzung von der Umfrage liegt und eine 2 von 3 Chance, dass diese innerhalb von 2 Dezimalpunkten liegt.

logo
Digital Consumer Intelligence

Runtime Collective Limited (trading as Brandwatch). English company number 3898053
New York | Boston | Chicago | Austin | Toronto | Brighton | London | Copenhagen | Berlin | Stuttgart | Frankfurt | Paris | Madrid | Budapest | Sofia | Chennai | Singapore | Sydney | Melbourne

Privacy Policy

Update subscription preferences

Unsubscribe

Wir legen Wert auf Ihre Privatsphäre

Wir verwenden Cookies und ähnliche Technologien, um Werbeanzeigen und Inhalte zu personalisieren (einschließlich der Weitergabe von Daten an Google), die Leistung der Website zu messen und Ihr Erlebnis zu verbessern. Erfahren Sie mehr in unserem Cookie Präferenzen

Datenschutz & Sicherheit • Nutzungsbedingungen

Nein, bringe mich zu den Einstellungen
Ja, ich stimme zu
More info.

Mit der Nutzung unserer Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu —